Diese Schülerinnen und Schüler haben ein starkes Interesse daran, unsere schulischen Angebote, unseren Unterricht, die Lerngänge etc. ungestört zu nutzen und dadurch fachlich, persönlich weiterzukommen. Diese Kinder finden es nicht immer toll, wenn es in der Klasse Störungen und Probleme gibt und dadurch Unterricht ausfällt oder gebremst wird. Sie wollen weitermachen im Stoff, sie wollen an interessanten Problemstellungen arbeiten, Antworten auf Fragen erarbeiten, inspirierende Erfahrungen auf Klassenfahrten machen, Orientierung und Anregungen für mögliche Wege nach der THRS bekommen. Diese Kinder möchten auch entsprechende Leistungsnachweise erbringen und dabei gute bis sehr gute Rückmeldungen erhalten, auf die sie stolz sein können - kurz: Sie wollen täglich etwas dazulernen und kommen nicht mit dem Ziel morgens zu uns, möglichst wenig zu lernen und möglichst viel zu stören.
Ja, diese Schülerinnen und Schüler gibt es. Und diese Kinder sind bei uns nach wie vor in der Mehrzahl. Deshalb ist es uns wichtig, dass diese Mehrheit nicht von einer störenden, leistungsunwilligen Minderheit ausgebremst wird.
Wer nun meint, das seien Streber oder ähnliches, vergisst, dass genau diese Eigenschaften in Ausbildung und Beruf sehr wichtig sind. Oder kommt im beruflichen Umfeld derjenige weiter, der die Ihm übertragenen Aufgaben gar nicht oder nur halb oder halbherzig erledigt? Ist in der Arbeitswelt derjenige angesehen, der durch mangelnden Ehrgeiz und Fleiß auffällt? Punktet derjenige bei seinen Vorgesetzten, der sich als unzuverlässig erweist und es mit der Wahrheit nicht so ernst nimmt?
Hier 2 Beispiele, die über das Verhindern von Störungen hinausgehen:
1) Leistungsstarke Schüler können schon ab Klasse 5 in verschiedenen Wettbewerben nachweisen, was sie können. Dazu gehören der "Känguruh"-Wettbewerb in Mathematik und der "Big Challenge" -Wettbewerb in Englisch.
2) Unserer bilinguale Zugklasse bilden wir bewusst aus leistungsstarken und leistungswilligen Schülerinnen und Schülern. Dadurch wird es möglich, dass diese Kinder in dieser Klasse auch auf einem fachlich und sozialem höherem Niveau arbeiten.
Es ist, wie es ist:
An staatlichen Schulen in Deutschland ist der Schulunterricht in Lerngruppen oder Klassen von 25-30 Schülern organisiert. Es mag vereinzelte teure Privatschulen geben, die Kleingruppenunterricht anbieten. Das ist die THRS nicht. Wir sind eine staatliche Schule mit bald knapp 800 Kindern und Jugendlichen in 28 Klassen von bis zu 30 Schülern.
So gehört es auch bei uns zum Alltag, dass wenige verhaltensauffällige, faule und aus welchen Gründen auch immer leistungsunwillige Schülerinnen und Schüler in einer Klasse die meiste Aufmerksamkeit des Lehrers erfordern. Dadurch werden all zu oft die guten, leistungswilligen und leistungsfähigen Schüler aufgehalten, gestört und bekommen nicht die Aufmerksamkeit und Förderung der Lehrperson, die sie eigentlich auch verdienen.
Auch an der THRS haben wir mit diesem Phänomen zu kämpfen. Insgesamt sind es bei uns von 760 Schülern pro Klasse 1 oder 2 Schülerinnen oder Schüler, die uns immer wieder durch hartnäckiges Fehlverhalten etc. beschäftigen. Dies ist ein Missstand, der uns sehr zu schaffen macht. Dennoch möchten wir Antworten darauf finden und geben.
Wir möchten ganz gezielt auch unsere guten Schülerinnen und Schüler fördern, ihnen gute Lernbedingungen geben und vielfältige Chancen eröffnen, um sich fachlich, persönlich, methodisch und sozial weiterzuentwickeln.
Weitere Beispiele:
3) Durch unsere 60-Minuten Stunden mit nur 4 Stunden am Vormittag und 2 Stunden am Nachmittag ist der Lernrhythmus optimal getaktet. Verweilendes Lernen ohne 45 Minuten-Hetze oder 90 Minuten Konzentrationsproblemen, wenige Wechsel etc.
4) In unsere Lehrerfachraumsystem erwartet der Lehrer die Schüler in einer vorbereiteten Lernumgebung. Die tatsächliche Netto-Lernzeit wird dadurch besser ausgenutzt.
5) Hartnäckige Störer beschulen wir in Absprache mit den Erziehungsberechtigten fachlich und individuell zeitweise außerhalb der eigentliche Lerngruppe (Time out). Auch das hilft dem Rest der Klasse, sich auf den Lernstoff zu konzentrieren.
6) Klassenrat in Klassenlehrerstunden helfen, Konflikte außerhalb des Fachunterrichts zu bearbeiten. Es geht keine kostbare Lernzeit verloren.
7) Wir fördern leistungsbereite und zuverlässige Schüler und Schülerinnen auch in unserem Team von Schülermentoren, die beispielsweise in unserem Ganztag Verantwortung für die Betreuung von Gruppen jüngerer Schüler übernehmen möchten. H. Wimmer ist hier der Ansprechpartner, der momentan ein Team von 25 Schülerinnen in den Klassen 7-10 führt. Sport und Spiel auf dem Schulhof, Betreuung von Arbeitsplätzen im Computerraum, Management der Stillarbeitsplätze im Schuhlaus, Ruhe und Entspannung in der Mittagspause, Trainingsangebote in Englisch Klasse 5, Mathematik 6 und 7, Aufsicht im Mensabereich .. .
Hier machen Schüler ihre Schule ein Stück weit zum Lebensraum für Schüler.Unsere Schülermentoren haben ein eigenes Erkennungsshirt und werden auch beispielsweise bei Projekttagen der Grundschulen als Leiter und Betreuer von Gruppen von Grundschülern gerne angefragt. Der Qualipass der Jugendstiftung, der attraktive Sozialpreis unseres Fördervereins und die gute finanzielle Vergütung als Junior-Jugendbegleiter der Jugendsstiftung Baden-Württemberg honorieren diese Engagment für die Jugendlichen auch sichtbar und spürbar.
Die Schülerinnen und Schüler erleben sich als wichtiges und wertgeschätztes Mitglied eines Teams und wirken wesentlich am Gelingen unserer THRS mit. H. Wimmer ist Ansprechpartner und coacht des Team bei Problemstellungen oder Fragen. Sie lernen und vertiefen ihre Fähigkeiten, Schülerguppen zu leiten, zu organisieren, kreative Inhalte zu gestalten und durchzuführen. Ausdauernde Verlässlichkeit, Verbindlichkeit, Freundlichkeit, auch ein gewisses Maß an Organisationstalent und Durchsetzungfähigkeit und der wertschätzende Umgang mit Kindern auch bei Konflikten üben die Schülermentoren dadurch weiter ein.