Bekannt wurde er hauptsächlich als Journalist und Politikwissenschaftler.
Theodor Heuss wurde Mitarbeiter in der von Friedrich Naumann herausgebenden Zeitschrift ‘‘ Die Hilfe ‘‘ in Berlin. 1907 übernahm er das Ressort der Zeitschrift.
1908 heiratete er Elly Knapp. Sie bekamen einen Sohn, Ernst Ludwig.
Theodor Heuss war von 1912-1918 Chefredakteur der Neckar-Zeitung in Heilbronn. 1918 wurde er Geschäftsführer und Vorstandsmitglied des Deutschen Werkbundes. 1923 brachte Heuss die Zeitschrift ‘‘ Die deutsche Nation ‘‘ heraus - von 1923-1926 übernahm er die Redaktion.
Nach seiner Rückkehr nach Berlin wurde er Mitglied in der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) – der Vorgängerpartei der heutigen FDP. Ab 1924 war er 4 Jahre Mitglied des Reichstages für die DDP. Zwei Jahre später war er Mitglied des Reichstages für die Deutsche Staatspartei ( Nachfolger der DDP ).
1932 analysierte und kritisierte Theodor Heuss den Nationalsozialismus historisch politisch und soziologisch, in seiner Publikation ‘‘ Hitlers Weg ‘‘. Dieses Buch fiel den zahlreichen Bücherverbrennungen der Nationalsozialisten nach 1933 zum Opfer. In den Jahren 1937-1945 veröffentlichte er verschiedene Biographien verschiedener Politiker, des Architekten Hans Pölzig, über den Zoologen Anton Dohrn, über den Chemiker Justus von Liebig. 3 Jahre arbeitete er an der Biographie des Industriellen Robert Bosch.
1942 erließen die natinalsozialistischen Herrscher ein Veröffentlichungsverbot sämtlicher Artikel von Theodor Heuss für alle Zeitungen im Deutschen Reich.
1933 stimmte Theodor Heuss entgegen seiner Überzeugung für das „Ermächtigungsgesetz“ der Nationalsozialisten:„Theodor Heuss hat sich vorher in der Fraktion gegen die Zustimmung ausgesprochen und auch schon einen Redeentwurf vorbereitet, mit dem er seine Stimmenthaltung begründen will – doch er beugt sich der Fraktionsdisziplin“.
Seine Verbundenheit mit allen Fragen der Bildung und Erziehung junger Menschen konnte er in den Jahren 1945 und 1946 als erster Kultusminister in Württemberg - Baden nach dem Krieg einbringen.
Nach der ersten deutschen Bundestagswahl 1949 wurde Heuss Mitglied des Bundestages. Am 12. September 1949 wurde er zum Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland gewählt.
1952 misslang ihm die Einführung einer neuen Nationalhymne, also erklärte Heuss das Lied der Deutschen zur Nationalhymne, unter der Maßgabe, dass nur die dritte Strophe gesungen werden darf (Einigkeit und Recht und Freiheit…)
1954 wurde Theodor Heuss für weitere 5 Jahre als Bundespräsident bestätigt. Anschließend überlegte man sich eine Änderung des Grundgesetzes herbeizuführen, um ihm weitere 5 Jahre als Bundespräsident zu geben, also seine 3. Amtszeit. Theodor Heuss aber lehnte dies ab.
Theodor Heuss wurde unter anderem mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Ab 1960 unternahm Theodor Heuss private Reisen nach Indien, Großbritannien und Israel.
Ab 1959 zogt Theodor Heuss sich ins Privatleben an seinem Ruhesitz in Stuttgart zurück und arbeitet an seinen Lebenserinnerungen. Heute unterhält und bewahrt die Stiftung "Theodor Heuss Haus" in Stuttgart diese Erbe von Theodor Heuss. Alljährlich werden Schülerinnen und Schüler mit besonders herausragenden Leistungen im Fach Geschichte mit dem Preis der Stiftung ausgezeichnet. Die Preisträger kommen dabei allesamt aus Schulen, die in Ihrem Namen einen Bezug zu Theodor Heuss haben.
Am 12. Dezember 1963 starb Theodor Heuss. Er wurde 79 Jahre alt. Er wurde auf dem Waldfriedhof in Stuttgart begraben.
Der Name Theodor Heuss steht für eine freiheitlich, rechtstaatliche Demokratie mit mündigen, verantwortlichen und am Gemeinwohl interessierten Bürgern.
Die Theodor-Heuss- Realschule Kornwestheim soll deshalb ein Ort sein, an dem demokratisches Denken und Handeln auf der Grundlage unseres Grundgesetzes den Schülerinnen und Schülern vorgelebt und ihnen als wertvolles und bewahrenswürdiges Gut vermittelt wird - auch und gerade vor dem geschichtlichen Hintergrund des Lebens, Denkens und Handelns dieses besonderen Namensgebers.
Zitate:
„Es ist keine Schande hinzufallen, aber es ist eine Schande, einfach liegenzubleiben.“
"Man muß das als gegeben hinnehmen: Demokratie ist nie bequem.“
Bearbeitet von Michelle Schott im Jahre 2013.